Der Weg zum glücklichen Ich

Der Weg zum glücklichen Ich
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Ich habe oft darüber nachgedacht, wie ich diesen Beitrag anfange und um ehrlich zu sein, ob ich ihn überhaupt schreibe. Ich habe mittlerweile überhaupt kein Problem mit Freunden, der Familie oder Fremden über meine letzten 3-4 Jahre zu sprechen. Aber das Aufschreiben dieser Zeit und vor allem der Erfahrungen fällt mir dann doch nicht so leicht. Ich lese unglaublich gerne die persönliche Beiträge von anderen Bloggern wie Stefanie Goldmarie, Susanna und vielen weiteren. Sie inspirieren mich und zeigen mir, was alles möglich ist und was ich vielleicht auch schon bis zu diesem Zeitpnkt erreicht habe.

Manchmal habe ich selbst das Gefühl in einem Kreislauf zu stecken oder auf einem Weg mit vielen Hochs und Tiefs, wobei es sich dann anfühlt, als wären deutlich mehr Tiefpunkte vorhanden. Aber vielleicht sollte ich dafür ein bisschen von vorne anfangen.

Das ganze begann bei mir so vor 3-4 Jahren. Wie das bei jungen Mädchen manchmal vorkommen kann, hat man das Gefühl in der Pubertät das eine oder andere Kilo zu viel auf den Hüften zu haben. So war es bei mir auch. Ich hatte nie sonderlich große Probleme aber so 2-3 kg weniger,  dann würde das Kleid oder die neue Hose etwas besser passen. Zu dem Zeitpunkt habe ich einfach angefangen, sehr viel Sport zu machen. Ich entwickelte eine große Freude am Laufen, die auch bis heute immer noch vorhanden ist. Es hat mir alles sehr viel Spaß gemacht. Zu diesem Punkt war auch alles noch in Ordnung. Ich habe Sport in den Alltag integriert und angefangen mich noch ein bisschen gesünder zu ernähren. Weniger Softdrinks und dafür  Wasser und Tee. Ich habe nicht mehr so viele Kohlenhydrate gegessen und den Zuckerkonsum reduziert. Leider wurde in der Zeit meine stärkste Bezugsperson und auch die wichtigste Person in meinem Leben, meine Mama, krank. Ein paar Jahre zuvor erkrankte bereits mein Papa an Krebs. Ich habe bei beiden das tägliche Leiden mitbekommen. Allerdings war ich bei meinem Papa wahrscheinlich noch viel zu jung, um das Ganze zu verstehen. Innerlich habe ich mit Ihnen gelitten, nach außen hin versucht, es mir nicht stark anmerken zu lassen. Irgendwie musste ich meine Angst und Trauer kompensieren. Und da war sie da- meine Essstörung. Sie begleitete mich täglich und auch wenn es sich für den ein oder anderen merkwürdig anhört, sie war da. Ich fand in ihr Trost. Ich konnte die Krankheit nicht kontrollieren und das wollte ich nicht. Ich brauchte etwas, was ich kontrollieren kann: das ESSEN. Ich entwickelte viele Esszwänge. Keine Süßigkeiten, wenig Fett, nur morgens Kohlenhydrate, denn ich brauchte für mein Abitur ja Energie. Getrunken habe ich nur Wasser und Tee. In der Schule habe ich meistens gar nichts gegessen. Vielleicht mal eine Hand voll Nüsse, aber das war es dann auch schon. In der Zeit verlor ich neben 20 kg auch das tolle Lebensgefühl, die Lust an Verabredungen und das gemeinsame Essen.

Meine Mama machte sich schon die ganze Zeit sorgen, da sie erkannte, dass mein Essverhalten mittlerweile alles andere als normal war.

Der Tiefpunkt und dann auch der Wendepunkt kam dann 3 Monate vor meinem Abitur. Mein Klassenlehrer kam damals auf mich zu und bat mich um ein Gespräch. Er und einige andere Lehrer, hatten Angst , dass ich kräftemäßig  mein Abitur nicht schaffen könnte, obwohl meine Schulnoten in diesem Zeitraum immer besser geworden sind. Doch ich war sehr blass, mir war ständig kalt und ich war zu dem Zeitpunkt doch schon wirklich recht dünn. Bilder von meinem niedrigsten Gewicht habe ich zum Glück nicht . Doch ich habe die Kurve bekommen. Es war bis jetzt kein leichter Weg und ich habe noch sehr viel vor mir. Denn wie viele Menschen mit einer Essstörung ist es bei mir nicht bei einer Form geblieben. Nach dem Abitur wieder zugenommen, hatte ich ein  normales Gewicht erreicht, aber die Angst und die Zwänge waren noch da. Vor allem kam durch die 2 Jahren Verzicht auf sehr viele Lebensmittel die Essstörung in Form von Essattacken wieder hervor.

Mittlerweile kann ich sagen, dass ich auf einem sehr guten Weg bin. Es ist wirklich nicht leicht und besonders meine Mama hat manchmal wirklich sehr mit mir zu kämpfen. Aber das Weitermachen und Kämpfen lohnt sich. Ich habe wieder mehr Spaß am Leben, ich durchplane nicht mehr meinen gesamten Tag. Ich kann endlich wieder einen Latte Macchiato  trinken, ohne mir den Kopf über die Kalorien der Milch zu machen. Ich konnte meinen Urlaub in Rom mit Pizza und Eis genießen und ich kann mich auf meinen  Kurztrip nach Monza mit, wie sollte es anderes sein, Pizza und Eis freuen. Vor 4 Monaten hätte ich mir das nicht vorstellen können. Durch ganz viel Hilfe und Unterstützung durch Familie und Freunde und auch die Waage e.V in Hamburg habe ich meinen Weg gefunden.

 

Mit diesem Beitrag wünsche ich euch einen wundervollen Start in die Neue Woche. Macht das Beste draus, genießt das traumhafte Wetter, die Zeit mit Freunden oder auch die Zeit im Gym.

Eure Melina

 

 

 

 

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